Bezogen auf das Verhältnis Reitschüler/Reitlehrer bedeutet “Freund sein” für mich, dass der Reitschüler keine Unterstützung mehr braucht. Er kann alles was er
für das von ihm angestrebte Niveau braucht. Der Kontakt zu Reitlehrer besteht nur noch aus Verbundenheit. Bei gelegentlichen Treffen werden gemachte
Erfahrungen bzw. der ein oder andere Tipp ausgetauscht.
Bezogen auf das Verhältnis Reiter/Pferd bedeutet “Freund sein” für mich, dass das angestrebte Niveau erreicht ist und
das Pferd dies willig mitmacht.
Der Weg zum “Freund sein” ist für mich ein Prozess, der je nach angestrebten Niveau einige Jahre dauern kann. Für mich ist es aber auch o.k. wenn sich jemand
mit einem geringen Niveau begnügt, welches alle wesentlichen Elemente der Reiterei beinhaltet.
Wichtig ist die Balance zwischen Reiter und Pferd, die sicherstellt dass beide Spaß am Erreichten haben.
Der Prozess ist jetzt nicht so zu verstehen, dass man sagt: “Heute machen wir Führen, nächsten Monat beginnen wir mit dem Trainieren. ......”
Es ist vielmehr so gedacht, dass natürlich am Anfang, wo es um grundlegende Dinge wie sich überall berühren zu lassen, Mitgehen, Stillstehen, Mitarbeiten das
Führen im Vordergrund steht.
Die nächsten Schritte sind dann von dem jeweiligen Fortschritt abhängig und können von Übung zu Übung variieren. Z.B. ist das Mitgehen schon längst im
Modus “Freund sein”, das Angaloppieren, welches gerade neu gelernt werden soll im Modus “Führen” in der Form, dass man sein Pferd einfach hinter einem
anderen galoppieren lässt um ihm dann zu zeigen, mit welchen Hilfen dies in Verbindung steht.
Fotos/Grfiken: Ernst Göppinger
Freund sein