Wolfgang Winkler
Er war der Trainer von Taris, der von ihm ein Jahr lang als Reiningpferd für Turniere vorbereitet worden war. Das wir ihn kaufen konnten war mehr Zufall. Wir
waren gerade in dem Augenblick zugegen, als sein Besitzer beschlossen hatte ihn zu verkaufen und bereit war das Pferd für einen für uns zwar hohen aber
erschwinglichen Preis abzugeben. Wir hatten ihn nicht gekauft um damit Turniererfolge zu feiern, ich wollte einfach nur ein gutes Pferd, von dem ich noch
lernen konnte. Und das hatte ich nun. Ich konnte ihn am losen Zügel wie mit einem Joystick reiten. Minimale Bewegungen reichten aus um ihn in die richtige
Richtung zu lenken. Und das blieb bis zum Schluss so.
Bozo Rogers
Nicht weit von uns befand sich die Westernreitanlage Old Montain Ranch, auf der wir u.a. auch eines unserer Freizeitreiterforen veranstalten konnten.
Auf dieser Anlage lernte ich auch Bozo Rogers kennen, einer der international auf höchsten Niveau erfolgreichen Westernreiter. Ich denke noch heute
an den Unterricht und sein “Relax your body”, wenn ich mal wieder gestresst von der Arbeit in letzter Minute zum Training kam.
Eduardo Vargas
Da ich mich grundsätzlich für alles interessiere, was gutes Reiten betrifft, hatte ich natürlich auch die Möglichkeit, den kolumbianischen Trainer kennen zu
lernen genutzt. Bei ihm lernte ich eine Vorgehensweise kennen, die von den anderen doch stark abwich. Beim heutigen Pferdetraining kommt häufig die
negative Verstärkung zum Einsatz. D.h., das Pferd wird mit was neuem evtl. etwas unangenehmen konfrontiert, z.B. eine Plastiktüte. In dem Moment in
dem das Pferd die gewünschte Reaktion zeigt, z.B. ruhiger wird, wird die Verstärkung zurückgenommen (d.h. aus Sicht des Pferdes bewegt sie sich weg =
negativ). Diese Vorgehensweise beruht auf Tom Dorrance (s. [7]) und gelangte von ihm über Ray Hant weiter an Pad Parelli und von ihm über Alfonso
Aguliar bis zu mir.
Bei Eduardo lernte ich anderes kennen. Die Pferde wurden an einem Pfosten angebunden, mit was neuem konfrontiert, welches blieb, egal wie sie sich
verhielten. Als jemand, der sich auch mit der Arbeitsweise von Gehirnen beschäftigt hatte, wurde mir schon klar, welches Prinzip dahinter steckte. Dadurch
dass die Pferde um den Pfosten laufen konnten, waren sie in der Lage, die entstandenen Stresshormone durch Bewegung abzubauen. Das Nicht-
wegnehmen des Unangenehmen hatte zur Folge, dass die Entscheidung ruhig zu bleiben von Ihnen aus ging. Als ich dieses Vorgehen auch in meiner Arbeit
berücksichtigte stellte ich fest, dass die Pferde dadurch eine gewisse Art von Stolz entwickelten. Es war jene Form von Stolz, wie wir sie oft bei Pferden
bewundern.
Sein Kolumbianisches Bosal, dass er mir damals in reiner Handarbeit gemacht hatte, habe ich heute noch im Einsatz.
Roger Kupfer
Als ich ihn noch nicht kannte, war ich der Meinung: “Der hat es einfach, mit seinem Gewicht macht er einmal rums und schon wechselt das Pferd im
Galopp.” Von wegen, wenn man genau hinsah, saß er ganz leicht im Sattel. Für mich war er dann ein gutes Beispiel für den Körperschwerpunkt Luft, wie
ich ihn von Werner Müller gelernt hatte. Besonders gefreut hat es mich, dass es uns gemeinsam mit einigen
Gleichgesinnten gelungen ist das Westernreiten in den Bayerischen Reit- und Fahrverband.e.V. zu integrieren.
Danke (Seite 2)