Im Rahmen meiner Fachübungsleiterlizenz habe ich auch die Prüfung zum Berittführer ablegen müssen. In diesem Begriff steckt das Wort
“Führen” schon drin.
D.h., ich muss in der Lage sein eine Gruppe von Reitern anzuführen, die in Zweierreihe ca. 25 m lang sein kann.
Hierbei gilt:
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Ich muss das Wissen über das was auf uns zukommt haben.
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Ich muss beurteilen können, dass jeder Teilnehmer die erforderlichen Anforderungen erfüllen kann.
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Ich muss mit den Teilnehmern eindeutige Vereinbarungen treffen, die jeder versteht.
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Ich muss sicherstellen, dass die Vereinbarungen von allen eingehalten werden.
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Die anderen können sich darauf verlassen, dass sie unter meiner Führung sicher sind und den Ausritt genießen können.
Sie erkennen - Führen ist ein Dienstleistungsjob und kein Selbstzweck.
Das Gleiche gilt auch bei Pferden.
Wenn ich anfänglich dem Pferd klar mache, dass ich sein Boss bin, dann dient das nicht dazu Eindruck bei ihnen zu schinden, sondern um
dem Pferd die Sicherheit zu geben, die es braucht mir auch in schwierigen Situationen zu vertrauen.
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Ich muss mir selbstverständlich darüber im Klaren sein, dass das Pferd die gestellten Aufgaben auch tatsächlich erfüllen kann.
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Ich verwende zwecks gefahrlosen Umgang Stöcke und Stricke, die es mir erlauben einen entsprechenden Abstand zu halten.
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Ich achte auf meine Körpersprache um den Einsatz der Hilfsmittel soweit es geht zu reduzieren.
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Ich benutze wenige, eindeutige Signale wie Stimme oder das Touchieren mit Stock oder Strick.
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Ich zeige über meine Körpersprache dem Pferd jedes mal dass ich sein richtiges Verhalten wohlwollend zur Kenntnis genommen habe.
Übungen hierzu sind z.B..
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Führen des Pferdes mit einem Strick (ggf. die Flanke touchieren)
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Anhalten des Pferdes mit einem Strick (ggf. Brust touchieren)
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Vor dem Pferd gehen und darauf bestehen dass es hinter mir hergeht.
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Zwischen zwei Händen führen und mittels Stock von mir weg bzw. mittels Strick zu mir holen.
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Pferd mittels Stock am Strick vor mir her treiben (Abstand halten).
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Pferd vom Fressen wegholen (Wenn Sie die vorhergehenden Übungen gut beherrschen).
Fotos/Grfiken: Ernst Göppinger
Führen